Nachhilfe für die Verdauung

Gerade die Advent- und Weihnachtszeit mit all ihren kulinarischen Verlockungen, stellt besondere Anforderungen an den Verdauungstrakt.

Für Magen und Darm bedeutet die „vorweihnachtliche“ und „weihnachtliche Schlemmerei“ Schwerstarbeit. Häufig kommt es nach den üppigen Mahlzeiten zu Unwohlsein, Völlegefühl, Blähungen und Sodbrennen.

Laut einer amerkinischen Studie nimmt ein Amerikaner in der Weihnachtszeit durchschnittlich ein halbes Kilogramm an Körpergewicht zu. Es ist zu vermuten, dass die Situation in Österreich eine Ähnliche ist. Doch es sollte sich niemand die Freude auf die Advent- und Weihnachtszeit verderben lassen. Durch die richtige Auswahl an Gewürzen, Tees und „pflanzlichen Helfern“ aus der Apotheke kann die Advent- und Weihnachtszeit ohne Risiken und ohne Nebenwirkungen genossen werden.

Verdauungsfördernde Gewürze

Die Verdauung beginnt bereits im Mund und diese kann durch verschiedene Gewürze, wie Pfeffer, Chili, Curry, Paprika, Senf u.a., unterstützt werden. Die Speichelproduktion wird angeregt und die Aktivität der Verdauungsenzyme erhöht.

Bitterstoffe

Bitterstoffe helfen vor allem bei der Verdauung fettreicher Mahlzeiten. Eine optimale Wirkung haben die Bitterstoffe, wenn sie eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden z.B. Aperitif mit Enzian oder Wermut. Aber auch Salate wie Chicorée, Rucola, Endivien und auch Artischocken enthalten wertvolle Bitterstoffe und sorgen als Vorspeise genossen dafür, dass die darauffolgende fette Mahlzeit besser verdaut wird.

Wenn auch vom Einnahmezeitpunkt her nicht optimal, da dieser in der Regel nach dem Essen serviert wird, wirkt auch Espresso aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe verdauungsfördernd. Zusätzlich können Tees und Teemischungen mit Wermut, Löwenzahn, Tausendgüldenkraut, Schafgarbe oder alkoholische Auszüge aus Bitterstoffdrogen zum Einsatz kommen.

Mariendistel

Die Mariendistel war schon in der Antike als leberwirksame Heilpflanze bekannt. Die Früchte der Mariendistel enthalten Wirkstoffe, die eine schützende und funktionsverbessernde Wirkung auf die Leberzellen haben. Da diese Wirkstoffe sehr schlecht wasserlöslich sind, gelangt nur ein geringer Anteil in den wässrigen Teeauszug. Aus diesem Grund ist die Einnahme von Fertigarzneimitteln mit einem standardisierten Gehalt an Wirkstoffen zu bevorzugen.

Artischocke

Die Wirkstoffe der Artischocke regen den Gallenfluss an und unterstützen somit die Fettverdauung. Der enthaltene Wirkstoff Cynarin regt den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Die Artischocke wird als Gemüse und in Form von Säften, Tee, Trockenextrakten und Tinkturen verwendet.

Löwenzahn

Die Löwenzahnwurzel wird vor allem bei Störungen im Bereich des Gallenabflusses, bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit angewendet. Sie ist auch ein häufiger Bestandteil von Leber- und Gallentees. Junge Löwenzahnblätter werden im Frühjahr häufig auch als „Wildsalat“ verarbeitet.

Ätherische Öle

Die Inhaltsstoffe der Pfefferminze, vor allem das Menthol, haben eine entspannende Wirkung auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes. Zubereitungen aus der Pfefferminze finden Anwendung bei krampfartigen Beschwerden im Magen- und Darmbereich, sowie der Gallenblase und ableitenden Gallenwegen.

„Nach dem Essen sollst du dich bewegen“

Aber eine ganz einfache verdauungsfördernde Maßnahme ist ein Verdauungsspaziergang. Die Bewegung regt die Magen-Darmtätigkeit an und verbrennt zumindest einen Teil der aufgenommenen Kalorien.

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